Dienstag, 9. September 2014

Wams und Hose in Rot-Weiß

Der letzte Blogeintrag vor meiner vermeintlichen Sommerpause war ja die Krappfärbung (Rubia tinctorum auf Stoff). Nun ist schonmal ein Teil des Stoffes verarbeitet worden. Aus dem 1. Zug ist eine Hose sowie ein Wams entstanden.
Das ist unser erstes Wams und Hosenprojekt überhaupt, d.h. vom Stoff färben, über die Schnitterstellung, Anpassen an den Mann und Nähen. Wir und der Träger sind sehr glücklich über das Ergebnis. Nur die Schamkapsel muss nochmal überarbeitet werden, wesshalb ich euch die Vorderansicht auch noch vorenthalte... :) Sobald das Problem behoben ist, gibt es auch da ein Foto.

Die Hose ist sehr eng geschnitten, wie es auf Bildern des späten 15. Jahrhunderts immer wieder dargestellt ist. Da der Schnitt quer zum Webverlauf verläuft, ist die Dehnfähigkeit und damit die Bewegungsfreiheit trotz der körpernahen Passform recht gut. Mittlerweile ist die Hose auch schon kampferprobt - Ausfallschritte und anderes sind ohne Probleme möglich.

Das Wams ist zweifarbig aus Wollköper gearbeitet. Während der Korpus aus naturweißem Wollköper besteht, sind die Ärmel und der Kragen aus dem 1. Zug krapprot angesetzt. Diese farbige Teilung ist sehr häufig auf zeitgenössischen Darstellungen zu sehen, wie z.B. in Talhoffers Fechtbuch "De Alte Armatur und Ringkunst" von 1459, der die beiden unteren Abbildung entnommen sind.







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